Aktuelles
Arbeiten im zukünftigen Heimatmuseum und „Uffruhr“ in Tennstedt und Umgebung
Hier ein Rückblick auf unser erstes und auch ereignisreiches Vereinsjahr. Von ursprünglich 7 Gründungsmitgliedern hat sich die Zahl der Mitglieder in einem Jahr verdoppelt. Der Verein unterstützt die Stadt Bad Tennstedt dabei, das ehemaliges Hospital in ein vorzeigbares Heimatmuseum umzuwandeln. Viel gab es zu tun. Die Aktiven des Vereins vor Ort haben das Innere des Gebäudes vom Müll beräumt, Balken und alte Strukturen freigelegt. Alle ehrenamtlich Tätigen sorgen dafür, dass die Architektin einen Überblick bekommen kann, um den Um- und Ausbau des alten Gebäudes zu planen.
Obwohl die Mitglieder nur jeweils montags und mittwochs 3 Stunden gearbeitet haben, kamen etwas über zweitausend Arbeitsstunden zusammen. Es war nicht einfach so fast ohne Strom und ohne Wasser und die Räumung vom Siedlungsmüll der letzten Mieter kostete mächtig Überwindung. Der Lohn für die Arbeit war der Fund der von einer dicken Rußschicht überzogenen Originaldecke der mittelalterlichen Küche des Hospitals.
Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden und wir möchte uns bei all denjenigen ganz herzlich bedanken, die uns mit Geld- oder Sachspenden unterstützt haben.
Nun geht es in die zweite Runde und der Fund der Schwarzdecke eröffnet neue Perspektiven bezüglich der Vorstellung, wie es im Inneren des zukünftigen Heimatmuseums einmal aussehen könnte. Da sich aufgrund klammer Landes- und Stadtkassen die Eröffnung des neuen Museums in weite Ferne schiebt, haben wir beschlossen, aus der Vorstellung Realität werden zu lassen und das Ganze mit einer kleinen Ausstellung einmal auszuprobieren. Einen Anlass dazu gibt es auch.
Vor exakt 500 Jahren standen die Bauern auch in Tennstedt und Umgebung auf und kämpften für ihre Rechte. Was in Süddeutschland begann, fand in Mitteldeutschland leider ein trauriges und blutiges Ende. Das Symbol des „Uffruhrs“ war in Süddeutschland der Bundschuh und in Mitteldeutschland die Regenbogenflagge Thomas Müntzers. Die Bauern kämpften mit umgeschmiedeten Sensen und Äxten gegen ein mit Musketen und Kanonen gut ausgerüstetes Söldnerheer der Obrigkeit. Sie kämpften mit Gottvertrauen, hatten aber keine Chance – 75.000 Bauern starben. Der Höhepunkt des Krieges war die Schlacht bei Frankenhausen. Und so möchten wir mit der Ausstellung an diese Zeit erinnern. Die Ausstellung zeigt neben den Waffen der Bauern im Original aus dem Fundus des jetzigen Heimatmuseums sowie Nachbildungen unseres Tennstedter Grafikers und Künstlers Peter Florian.
Vom 4. bis zum 8. Mai 2025 öffnen wir in der Zeit von 10:00 bis 17:00 Uhr die Tür des Hospitals unter dem Motto
„Kunst und Geschichte auf der Baustelle“
Erfahren Sie auch, wie, wann und mit wem der Tennstedter „Haufen“ in die Schlacht zog und wie das Ganze für die heimischen Bauern und die Stadt Tennstedt ausging.
Ziel der Ausstellung ist es auch, auf das Gebäude aufmerksam zu machen. Das alte Haus hat halt Pech, dass es nicht im Sanierungsgebiet der Stadt liegt und es für evtl. Bauarbeiten keine Städtebaufördermittel gibt.
Wir hoffen, dass das Wort "Baustelle" in unserem Motto nicht nur ein Wort bleibt, sondern dass in hoffentlich naher Zukunft auch wirklich eine Baustelle daraus wird.